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Gedächtnis
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Memory Clinic
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Andere seelische Erkrankungen
Aufmerksamkeits- und Merkfähigkeitsstörungen sowie Störungen des Speicherns und des Abrufs kommen auch bei anderen seelischen Störungen vor.
Schizophren erkrankte Menschen zum Beispiel leiden unter Veränderungen des Denkens, das zusammenhanglos, sprunghaft oder stockend werden kann. Der Fluss des Denkens kann sogar ständig unterbrochen und blockiert sein.
Außerdem können Wahrnehmungsstörungen, Verkennungen und Halluzinationen auftreten, die eine Fokussierung der Aufmerksamkeit und die beabsichtigte Speicherung von Informationen verhindern.
Wahrnehmungen können wegen der Unfähigkeit, sich auf einen Gegenstand zu konzentrieren, derartig konkurrieren, dass keine Aufnahme der Information in das Gedächtnis möglich ist. (Man kann sich das so vorstellen, als ob jemand versuchen würde, am Telefon eine wichtige Anweisung anzuhören und gleichzeitig den Fernseher anhand der Gebrauchsanweisung zu programmieren).
Oft ist Angst oder starke Anspannung ein Hauptmerkmal dieser Erkrankungen, welche erhebliche Schwierigkeiten bei der Konzentration bereiten.
In der sogenannten Manie kann es zu einer extremen Antriebsteigerung kommen bis zum Handlungschaos. Alle Außenreize ziehen in raschem Wechsel die Aufmerksamkeit auf sich, ohne dass irgendein Gedanke oder eine Handlung tatsächlich zu Ende geführt wird.
Dennoch hat der Betroffene fälschlicherweise den Eindruck, viel mehr als sonst aufnehmen bzw. leisten zu können.
Oft wird diese falsche Einschätzung getragen von einem überhöhtem Selbstgefühl, einer extremen Heiterkeit oder gar einem Größenwahn. Dann ist der Betroffene unkorrigierbar von seiner grenzenlosen Leistungs- oder Erkenntnisfähigkeit überzeugt. Auf Widerspruch von anderen kann es sogar zu gereizt-zornigen Erregungszuständen kommen.
Die Ablenkbarkeit und Beschleunigung der Denkvorgänge, auch im Sinne einer Ablenkung durch rasche Herstellung von nicht relevanten Zusammenhängen wirken sich extrem negativ auf die Gedächtnisfunktionen aus.
Angstzustände, Panikanfälle, Erregungszustände, Schlafstörungen, Zwangsgedanken und Zwangshandlungen können ebenfalls von Vergesslichkeit und Merkfähigkeitsstörungen begleitet werden. Emotionale Erregung oder Erschöpfung stören hier unbeeinflussbar sich aufdrängende, belastende Gedanken oder Handlungszwänge die Bearbeitung neuer Informationen und den Abruf von früher gelernten Inhalten.
Durch eine gezielte psychiatrische Behandlung dieser Erkrankungen verbessern sich auch die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen.
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