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Das Arbeitsgedächtnis

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand lenken, wird er Inhalt unseres Arbeitsgedächtnisses. Wir können uns dann die verschiedenen Seiten dieses Gegenstandes veranschaulichen, seine Größe, seine Farbe, seine Bedeutung usw. Der Arbeitsspeicher ist in seinem Erfassungsvermögen begrenzt. Wir können nicht viel mehr als 7 Einheiten gleichzeitig in diesem Speicher bearbeiten. Unser Aufmerksamkeitsfokus umfasst nur eine maximale Zahl von Einheiten.

Wie wir geistig mit den Inhalten des Arbeitsgedächtnisses umgehen, auf welche Aspekte des Gedächtnisinhaltes wir unsere Aufmerksamkeit richten und welche Verbindungen wir zwischen verschiedenen Inhalten herstellen, wird von einer Steuerungszentrale des Arbeitsgedächtnisses bestimmt.

Täglich strömen Millionen wichtiger und unwichtiger Informationen auf uns ein. Unsere individuellen Interessen lenken unsere Aufmerksamkeit, so dass nur ein Bruchteil aller vorhandenen Reize herausgefiltert wird.
Damit davon langfristig etwas „hängen bleibt“, wendet das Arbeitsgedächtnis ein paar Tricks an.
Früher als Kind, als wir noch nicht lesen und schreiben konnten, bekam man von der Mutter häufig den Auftrag, eben mal zum Laden zu laufen, um beispielsweise sechs Eier, ein Kilo Mehl und ein Pfund Kartoffeln einzukaufen. Damals wie heute können wir durch automatisches Wiederholen die mündlich mitgeteilte Einkaufsliste für einige Zeit oder länger im Kopf behalten. Damit bleibt sie zunächst länger im Gedächtnis haften als weniger wichtige Informationen. Das ständige Wiederholen hinterlässt umso bessere Spuren, je häufiger die Wiederholung stattfindet. Diese Spuren werden im Langzeitgedächtnis gespeichert. Ähnlich verhält es sich auch mit Bildern: Je häufiger oder genauer man ein Bild angesehen hat, desto eher prägt es eine tiefe Erinnerungsspur im Langzeitgedächtnis und wird besser wiedererkannt oder in seinen Details genauer erinnert.

In das Arbeitsgedächtnis gelangen ebenso Inhalte unseres Langzeitgedächtnisses. Im Augenblick der Erinnerung können wir mit Ihnen im Arbeitsgedächtnis umgehen, sie sind im Brennpunkt unserer Aufmerksamkeit.

Durch Inhalte des Arbeitsgedächtnisses kann Wissen aus dem Langzeitgedächtnis aktiviert werden: der Name Adenauer, den wir in der Zeitung lesen und damit Inhalt unseres Arbeitsgedächtnisses ist, aktiviert möglicherweise ein Wissen, dass Adenauer Kanzler der Bundesrepublik oder Bürgermeister von Köln und Parteivorsitzender der CDU war. Hierdurch kommt es zu einer erneuten Verknüpfung zwischen dem Namen und diesem Wissen.

Wenn wir einen Text lesen, sind immer das Arbeits- und das Langzeitgedächtnis beteiligt. Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses erlaubt uns, bis zu etwa 7 Buchstaben gleichzeitig im Gedächtnis zu haben. Sobald die Buchstaben als Elemente im Langzeitgedächtnis aktivierten sinnvollen Wortes erkannt werden, werden sie zu einer Einheit zusammengefasst. Nicht mehr die Buchstaben, sondern die Worte werden somit zu Einheiten, so dass die Aufmerksamkeit gleichzeitig nicht mehr nur 7 Buchstaben, sondern 7 Worte erfassen kann.

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(C) 2011 Prof. Dr. Edgar Heineken